Re-tracing Home

Vienna Design Week

Re-tracing HOME N° 2 war ein partizipatives „work in progress“-Forschungsprojekt im Rahmen der VIENNA DESIGN WEEK 2017, bestehend aus geführten Stadtspaziergängen, Zeichen- und Schreibworkshops und korrelierenden Bauworkshops mit einer abschließenden Installation zum Begriff „Zuhause“.

Kann man einen leeren Raum in 10 Tagen in ein neues „Zuhause“ verwandeln?

Dieses Projekt könnte auch heißen „Je bewusster du bist, desto weniger Raum brauchst du“ oder „alle Räume sind vergänglich“. Heimat scheint „kein Ort“ zu sein. Es ist mehr eine Situation mit Menschen wo man sich wohl fühlt und weiß, dass man immer wieder kommen kann“. Es ist kein „realer Raum“, sondern soll „für mich“ sein.

Es wurde auch erwähnt, dass man einen Ort viel schneller „Heimat“ nennen kann, als es der deutsche Begriff „Heimat“ impliziert. Es scheint keine adäquate Übersetzung in einer anderen Sprache zu geben, die dieses Gefühl der Zugehörigkeit definieren könnte.

Wir haben uns diesem Dilemma der Übersetzung – sprachlich und räumlich – ausgesetzt, um zu hinterfragen, was „Heimat“ oder „zu Hause“ aus unterschiedlichen Perspektiven und Hintergründen bedeuten kann. Dabei handelte es sich stets um ein prozesshaftes und ergebnisoffenes (Selbst-)Experiment, in dem die aktive Präsenz aller Partner:innen und Teilnehmer:innen ihre Spuren hinterließ. Heimat kann daher als performative Identität wahrgenommen werden.

„Sich zu Hause fühlen“ ist eine vielschichtige Momentaufnahme, die man wahrscheinlich nur in Fragmenten wahrnehmen kann. Deshalb wurden in unserer Installation räumliche Metaphern gezeigt, die einzelne Aspekte eines „idealen Zuhauses“ aus verschiedenen Ländern und Kulturen zusammenführen. Dabei soll weniger die Frage nach divergierenden Komfortzonen als vielmehr die nach gemeinsamen Nennern diskutiert werden.

Die Installation, bestehend aus einem Bett (Privatsphäre), einer Nische (Komfort), einem Tisch (Gemeinschaft), einer Pflanze und einer Katzentoilette (Verantwortung) sowie einer Wi-fi- und Handy-Ladestation (Netzwerk) und einem Fenster (Konnektivität), sollte keine Antworten auf die aktuelle Wohnungsfrage geben. Im Kontext der sogenannten „Flüchtlingskrise“ wollten wir assoziative Denkanstöße geben, die keine architektonischen „Lösungen“ anbieten, sondern vielmehr die Bedeutung grundlegender räumlicher Fragmente hinterfragen, die ein „ideales“ Zuhause schaffen könnten.

Welche Rolle spielen Architekt:innen und Designer:innen in diesem Zusammenhang?

Kann man Vorstellungen von Heimat überhaupt in Architektur übersetzen?

Dabei ist zu betonen, dass alle Beteiligten, von Geflüchteten bis hin zu Alteingesessenen, aufgefordert sind, sich an der Wissens-Koproduktion eines gemeinsamen Zuhauses der Zukunft zu beteiligen (Transformation). Dies kann oft nur ein „sehr minimaler Raum und ein sehr friedliches Zuhause“ sein.

Schau dir hier die Publikation an!

Team

  • Bassel Fayad
  • Anja Fritz
  • Edwar Hanna
  • Tobias Hattendorf
  • Stephanie Köck
  • Benedikt Stoll

Vielen Dank an

  • Monika Jedrysiak

Partner*innen

Unterstützer*innen

Wien